Was ist eine NPO?

NPOs erfüllen zentrale gesellschaftspolitische und sozial-karitative Aufgaben und sind somit für das Funktionieren unserer Gesellschaft unverzichtbar. Was genau ist eine NPO, was macht sie aus und was unterscheidet sie von einer NGO? Wir geben dir eine Einführung in die Thematik gemeinnütziger und zivilrechtlicher Organisationen.

Eine NPO, kurz für „Non-Profit-Organisation“, bzw. nicht-gewinnorientierte Organisation, orientiert sich an sozialen, kulturellen oder wissenschaftlichen Zielen, die im gemeinnützigen Sinne erreicht werden sollen, laut Meyer und Simsa 2013. Im Gegensatz dazu existieren die sogenannten For-Profit-Organisationen, deren primäres Ziel die Gewinnausschüttung ist. Beispielhafte NPOs sind neben dem Sozial-, Menschenrechts-, oder Umweltbereich, auch in privaten Museen, Kulturvereinen, Feuerwehren, Sportorganisationen, Wohlfahrtsverbänden, Ordensspitäler, Interessenvertretungen, Parteien oder Selbsthilfegruppen tätig. Fasst man die NPOs eines Landes zusammen, spricht man auch von dem „Non-Profit Sektor“ beziehungsweise dem „Dritten Sektor“.

Richtlinien für NPOs in Österreich

Richtlinien, um als Non-Profit-Organisation eingestuft zu werden, beinhalten fünf verschiedene Kriterien, die erfüllt sein sollten. Eine dieser Voraussetzungen ist, dass sie institutionalisiert sein müssen. Dabei agieren sie von der Regierung getrennt, also privat. Zudem kommt, dass sie selbst verwaltet sein sollen. Eine weitere Voraussetzung ist zudem, dass NPOs , wie der Name bereits suggeriert, nicht profit-orientiert agieren. Schließlich ist noch wichtig, dass ein sinnvolles Maß an Freiwilligen in der Organisation engagiert ist.

Die rechtliche Einordnung von NPOs

Die genaue Erfassung des Non-Profits-Sektors in Österreich ist gar nicht so einfach, denn es gibt kein speziell einheitliches Verzeichnis für NPOs, weswegen sie verschiedene Rechtsformen annehmen können. Bei etwa 65% von NPOs sprechen wir rechtlich gesehen von einem Verein, so Pausz (2014). Jedoch setzt die Eintragung als Verein noch nicht voraus, dass die oben genannten Richtlinien für NPOs auch eingehalten werden. Viele Non-Profits entscheiden sich für die Eintragung als Verein da der administrative, wie auch der finanzielle Aufwand dadurch gering ist. Weitere rechtliche Formen, die NPOs einnehmen, sind gemeinnützige Privatstiftungen oder aber auch gemeinnützige Kapitalgesellschaften und Genossenschaften. Die meisten Non-Profit-Organisationen in Österreich sind jedoch, wie bereits erörtert, Verbände. Neben den Variationen der rechtlichen Formen, gibt es auch eine Vielzahl an Begriffen, die für NPOs verwendet werden wie NGO, Zivilgesellschaftliche- oder Freiwilligenorganisation.

Welcher ist der „richtige“ Begriff für gemeinnützige Organisationen?

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Begriffen, die auf Non-Profit-Organisationen verweisen. Das kann dann oft zu Verwirrungen führen. In Folgendem soll deswegen ein Überblick über die Begriffsvielfalt gegeben werden.

NGO

Vielleicht noch bekannter als der neuerlich öfter genutzte Begriff NPO ist die Abkürzung NGO. In diesem Fall steht NGO für „Non-Governmental-Organization“. Der Begriff unterscheidet sich nicht wesentlich von NPO, ist jedoch etwas spezifischer. Er wird vor allem in menschenrechts- und umweltpolitischen Kontexten für NPOs verwendet. Diese NGOs folgen inzwischen einer Arbeitsweise, die auf Augenhöhe mit global tätigen Unternehmen, Regierungen und internationalen Organisationen stattfindet, oder treten als deren Kritiker in Erscheinung.

Grassroot Organization

„Grassroot Organizations“ (zu Deutsch: Graswurzelorganisation) sind besonders durch die Selbstorganisation diverser unterrepräsentierter Gruppen in den USA in aller Munde. Eine „Grassroot Organization“ nutzt kollektives Handeln von der lokalen Ebene aus, um entsprechende Veränderungen auf lokaler, regionaler, nationaler oder internationaler Ebene zu bewirken. Der Begriff verweist auf die Entstehung dieser Initiative an des Problems, welches meist durch eine Privatperson erkannt wird und sich infolgedessen Verbündete sucht, um dieses zu lösen.

Gemeinnützige Organisation

Gemeinnützige Organisationen verweisen auf alle karitativen Organisationen, sind im im Bezug auf Vereinstätigkeiten jedoch klar durch das Steuerrecht definiert und werden steuerlich begünstigt. Organisationen, die Maßnahmen setzten um die Allgemeinheit auf geistigem, kulturellem, sittlichem oder materiellem Gebiet zu fördern und das auch ausschließlich und unmittelbar tun, gelten in Österreich als gemeinnützig.

Zivilgesellschaftliche- oder Freiwilligenorganisation

„Zivilgesellschaftliche Organisationen“ bezieht sich im alltäglichen Sprachgebrauch meist auf politisch aktive NPOs. Der Begriff „Freiwilligenorganisation“ bezieht sich auf Organisationen, die ausschließlich oder überwiegend mit unbezahlten MitarbeiterInnen (Freiwilligen, Ehrenamtlichen) arbeiten und soll dieses Merkmal betonen.

Aufgrund der Diversität der Begriffe und den starken Überschneidungen entscheiden wir uns für den Begriff der NPO, da diese alle weiteren Aspekte einschließen sollte. Mehr Infos zu THUS und der Arbeit von NPOs bekommt ihr hier. Zu den Artikeln über die Relevanz von NPOs für unsere Gesellschaft und ihrer Finanzierung findet ihr auch bald dort!

Weiterführende Literatur:

Fundraising Verband Austra: 2019. Der gemeinnützige Sektor in Zahlen. Wien.

Meyer, Michael; Neumayr, Michaela; Schneider, Ulrike. 2009. Bits and Pieces: Daten

Pausz, Beatrix; Slach-putz,Michaela; Fahringer-Postl, Barbara/Schneckenleitner,
Bernadette; Leimstättner, Stefanie. 2015. Gemeinnützige Organisationen in der
Praxis: die häufigsten Irrtümer von Vereinen und anderen NPOs. Wien/Graz, BDVVerlag.

Simsa, Ruth; et al..2014. Civil Society Index: Rahmenbedingungen für die
Zivilgesellschaft in Österreich. Interessenvertretung Gemeinnütziger
Organisationen,& NPO-Zentrum WU Wien, Wien.

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